Sportpark auch ohne einen starken OFV...
Im Sportpark Süd entsteht das schönste Stadion eines Landesligisten in Deutschland, hieß es im März spöttisch, aber dennoch hoffnungsvoll im „Offenburger Stadtgeflüster". Damals konnte noch niemand mit dem Sinkflug des Offenburger FV rechnen...
Der Abstieg in die Landesliga Südbaden ist seit letztem Samstag zum zweiten Mal nach 1994 besiegelt. Ausgerechnet jetzt, wo die Stadt 40 Millionen Euro für den Sportpark in die Hand nimmt, wovon wiederum 24,2 Millionen Euro für den Stadion-Neubau veranschlagt sind, schwächelt der Traditionsverein in besorgniserregendem Maße.
Läuten da bei Sportbürgermeister Hans-Peter Kopp die Alarmglocken? „Nein, denn wir bauen nicht für das Jetzt, sondern für die Zukunft", betont Kopp. Es gebe viele Beispiele von Stadien, die in Zeiten gebaut wurden, in denen der Erfolg nicht so groß war. Der Sportbürgermeister ist felsenfest davon überzeugt, dass sich der Traditionsverein von der Badstraße sportlich wieder erholt, so wie es ihm auch nach dem Abstieg 1994 gelungen ist.
Kopp glaubt auch, dass der Stadion-Neubau zur Initialzündung für den Verein werden wird, sowohl in sportlicher Hinsicht als auch, was das Sponsoring von Unternehmen betrifft, wo der Offenburger FV aktuell nicht gerade die erste Adresse in Offenburg ist. „Durch das das neue Stadion wird das Sponsoring noch mal deutlich attraktiver", ist Kopp überzeugt. Er ergänzt, dass der OFV nicht der einzige Verein in Offenburg ist, der beim Thema Sponsoring nicht die gewünschte oder für Spitzensport erforderliche Unterstützung erfährt.
Von der OFV-Führungsebene hört man aktuell außer vom Trainer wenig. So ziemlich alles duckt sich weg. Hat der OFV ein Strukturproblem? „Nein, der OFV hat einen geschäftsführenden Vorstand und einen hochkarätig besetzten Aufsichtsrat“.
Gerade in der Jugendarbeit leiste der Verein als Talentschmiede der Region eine her-vorragende Arbeit, und diese soll durch die neue Sportanlage weitere Impulse erfahren: „Wir bauen das Stadion nicht nur für die Erste Herrenmannschaft, sondern auch für die Jugendmannschaften. Jugendförderung ist bei dem Projekt ein ganz großes Thema!", un-terstreicht der Bürgermeister. Es müsse ein Traum für jeden jungen Fußballer in der Ortenau sein, in diesem Stadion zu spielen, findet er.
Im Übrigen sei der Sport-park mehr als die reine Spiel-und Trainingsstätte des OFV. Die Sportanlage mit Bolzplatz, Finnenbahn, Calisthenics-An-lage und vielen weiteren Angeboten soll zum Treffpunkt und Ausflugsziel aller Offenburger und darüber hinaus werden, betont Kopp.
Offenburg werde nach der Landesgartenschau 2032 ausgehend vom Kinzigpark auf dem jetzigen OFV-Gelände zwei wunderschöne Freizeitachsen haben: Die eine führe zum Gifizsee, die andere über die Räderbachinsel zum Sportpark, idealerweise mit einem OFV, der dann wie angestrebt „Oberliga und mehr" spielt: „Lassen Sie das Stadion mal zwei, drei Jahre in Betrieb sein!", ist Kopp voller Optimismus.
(Auszug: Mittelbadische Presse